Feuerhexen Ebersweier e.V. - Geschichte(n)

Geschichte und Geschichten der Feuerhexen Ebersweier
Ein Rückblick auf über 50 Jahre Fastnachtskultur

 

Fastnachtskultur seit 1968
Bildergalerie - Früher & damals
   
Unsere Geschichte

Die ersten 23 Jahre der Feuerhexen Ebersweier (1968-1991), sind belegt durch die Originalaufzeichnungen aus dem Schriftführerbuch der Freiwilligen Feuerwehr Ebersweier.

"Am Fastnachtssonntag, 24.02.1968, beteiligte sich die Feuerwehr Ebersweier am großen Umzug durch das Dorf mit einem originellen Hexenwagen. Allen Beteiligten dieses Wagens sei hier nochmals Lob und Anerkennung gezollt"
 
     
  Der Verein Feuerhexen

Die Feuerhexen Ebersweier wurden im Jahr 1968 aus einer Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr Ebersweier gegründet. So ist auch der Name der Zunft Feuerwehr&Hexen --> Feuerhexen entstanden. Was eigentlich als einmalige Sache geplant war, nämlich sich am Fastnachtsumzug 1968 mit einem Hexenwagen zu beteiligen, wird seit damals jährlich fortgeführt. Im Jahr 1988 wurde durch die Feuerwehr Mitglieder ein offizieller Verein gegründet und im Vereinsregister eingetragen.
     
Aus dem Nähkästchen geplaudert
(von Ehrenmitglied Gerhard Kirn)
Im ersten Jahr der Feuerwehr Hexen gab es lediglich fünf Feuerhexen, die entsprechend eingekleidet waren. Allerdings musste man sich die erste Hexenkluft noch bei den älteren Damen im Unterweiler und der Stöck ausleihen. Nur Erich Werner hatte ein richtiges Hexenhäs, nach dem Vorbild der Offenburger Hexen. Ewald Ganter, zugleich von Kdt. Hermann Gumpp sen. (auch General de Gumpp genannt) zum ersten Hexenmeister ernannt, Anton Hauth, Josef Kuderer, Erich Werner und Leo Werner waren die Feuerhexen der ersten Stunde. Bereits 1969, in diesem Jahr eröffneten die "Kropfbacher Hexen" zu Mitternacht beim Feuerwehrball in der Krone offiziell die Fastnacht, kamen mit Heinrich Eckenfels, Hermann Gumpp jun., Gerhard Kirn, Fritz Schnurr und Anton Suhm, fünf weitere Feuerhexen hinzu.
 
     
  Das Lied der Feuerhexen
Assa Engili Bengili

(Urheber: de Lehrer Schneider)
Assa Engili bengili jupphai di jupphai da oh miss a deli

salama salama umba umba
fliss fliss fliss lafla lafla la fliss

kalawango stinko zwiebelewitsch
fidelium fido,

oho oho quangquari quari quwing quwang quwari

quwirum quwarum quwei, hei!

Dieser Text wird 3mal hintereinander, immmer schneller werdend gesungen.
     
Die Bohnesupp' der Feuerhexen

Am 10. Februar 1970 vor dem Gasthaus "Deutscher Kaiser" mitten in Ebersweier von Hermann Gumpp sen. initiert und zum ersten Mal serviert, war die Bohnesupp' am Fastnachtsdienstag über 20 Jahre lang ein Highlight der Eberschwier Fasent. Geschmacklich zwar nicht immer grandios, aber mit Feuer, viel Liebe und selbst gekocht. Ab 1987 wurde die Feuerhexen Bohnesupp' im Gerätehaus der FF Ebersweier serviert, 1990 gab es letztmalig den traditionellen Hexenfraß unter der Regie der Feuerhexen. Ab 1992 übernahm der NCE die Narrenspeisung und richtet bis heute das Bohnesupp' essen am Rosenmontag in der Halle am Durbach aus.
 
     
  Häs & Maske der Feuerhexen

Das Häs der Feuerhexen besteht aus: Peter schwarz mit Flicken, Filzrock rot mit 2 schwarzen Streifen am unteren Rand, Schürze blau mit Karomuster, Halstuch rot mit weißen Punkten, Socken rot/weiß (Ebersweiers Farben) geringelt und Strohschuhen.

Aus finanziellen Gründen, trugen die Feuerhexen in den ersten Jahren Hexenmasken aus Plastik. Erst im Jahr 1984 wurde von einigen Mitglieder eine Holzmaske entworfen und in Haslach i.K. für uns geschnitzt. Charakteristisch ist die stark nach links gekrümmte Nase, die vier unübersehbaren Warzen und Fangzähne.
   
Der Feuerhexen Brunnen

Im Jahr 1998, zum dreißigjährigen Bestehen der Feuerhexen, wurde von unserem Hexenmitglied und Steinmetz, Armin Heitz, eine fast lebensgroße Feuerhexe in roten Sandstein gehauen und als Brunnen, mitten in Ebersweier, errichtet. Unter der Leitung des damaligen 1.Vorstand, Werner Kuderer, wurde der Platz dann durch uns Hexen angelegt und während einer Feierstunde der Bevölkerung übergeben. Seit dem Jahr 2003 finden an diesem wunderschönen Fleckchen, immer zu Christi Himmelfahrt, das alljährliche Brunnenfest der Freiwilligen Feuerwehr Abt. Ebersweier statt.
Vor allem dem Künstler, Armin, sei an dieser Stelle nochmals herzlich DANKE gesagt!
 
   

Hexen in Ebersweier
Der geschichtliche Hintergrund
zur Hexenfigur in Ebersweier

Aus Ebersweier, das vor 400 Jahren zur Landvogtei Ortenau gehörte, stammten zwei Frauen, die 1603 in Ortenberg zum Feuertod verurteilt wurden: Katharina Heyd, genannt die Urglerin und ihre Tochter Anna.

Katharina war mit Hans Heyd verheiratet und verdiente sich zusammen mit ihrer Tochter Anna ein kleines Zubrot indem sie früh morgens nach Straßburg wanderten und dort Kirschen an Patriziertöchter verkauften. Mutter Heyd braute auch Liebeszauber für die Bauernknechte und konnte lauthals fluchen wie ein "Türke". Wehe wenn die Kirschen nicht verkauft wurden und diese wieder zurück nach Ebersweier getragen werden mussten, da ging ein Sturm durch Ebersweier und das geringste was sie den Bauern wünschte war, dass ihnen der Hagel die Bäume zerschlagen sollte. Und sie wollte am liebsten "aus dem gottverdammten Neste" wegziehen. Alles in Allem eine unangenehme Person, die durch ihre böse Zunge sich selbst und ihre Tochter auf den Scheiterhaufen brachte. Bald fiel erneut der Schatten der Hexerei auf Ebersweier. 1615 soll der damalige Schultheiss des Dorfes, Kaspar Riesser, die Ursula Anckel von Windschläg mehrfach verkuppelt haben.

 Die verheiratete Ursula Anckel wurde 1617 als Hexe angeklagt. Diesmal kam sie mit dem Leben davon. Erst im März 1629 ereilte sie ihr Schicksal.

Seit 1516 tritt der Familienname Heyd in mehreren Urkunden, Durbach und Ebersweier betreffend, auf. Er gehört, wie Byser/Bieser, zu den ältesten im Tal.

Noch heute erzählt man sich in Ebersweier vom "Hexenzipfel". Das ist der Bereich Wiesenstraße/ Kestengässle. Geschichten über verhexte Kühe, die keine Milch mehr gaben werden weitergegeben. In diesem Fall soll man eine geweihte Kerze unter der Kuh anzünden, die mit Hilfe einer Glocke zum Verlöschen bringen, verteilt dann den entstandenen Rauch um die Kuh und damit war der Zauber gebrochen. Sogar von einem "unbrennbaren Buch" ist zu berichten. Es wurde beim Umbau eines Hauses - im o.g. Bereich von Ebersweier - unter dem Dielenboden gefunden. Als man es mit den Holzabfällen verbrennen wollte, blieb es unversehrt und man rief den Pfarrer zu Hilfe. 
In diesem Bereich erinnert auch seit 1998, jedoch eher unbewusst, der Brunnen der Feuerhexen Ebersweier an die unglücklichen Ebersweierinnen.

Auch Franz Volk erwähnt in seinem Buch "Hexen in der Ortenau" das Dorf Ebersweier und die besagte Familie Heyd: "Sie wohnte am Eingange des freundlichen Thales, welches sich von der Rheinebene über Durbach an die Brandeck zieht, im Dorfe Ebersweier, wo die kleinen schmucken Häuschen zerstreut unter dem Schatten blühender und früchtereicher Obstbäume, wie eine Lämmerherde auf buschiger Heide, lagen. Zur Frühlingszeit sahen die rotwangigen Kirschen die Urglerin so bittend an, dass sie ihnen helfen möchte. Wenn sie nicht bald gepflückt wurden, das stand fest, warf man sie wie Hexen in das Feuer des Brennkessels......."

(Quelle: Sieglinde Merklinger, Offenburg /
Franz Volk-Hexen in der Ortenau)

     

 

      

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